Induktivität

Induktivität - Spule
Induktivität ist die Fähigkeit eines Leiters, ein Magnetfeld aufzubauen und Energie darin zu speichern.

Was ist Induktivität? – Definition, Formel und Anwendungen von Spulen

Induktivität ist eine fundamentale Größe in der Elektrotechnik. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Leiters oder einer Spule, Energie in Form eines Magnetfeldes zu speichern, sobald Strom fließt. Das Formelzeichen lautet L, die Einheit ist Henry (H).

Definition und Grundprinzip

Wenn sich der Strom in einer Spule ändert, verändert sich auch das Magnetfeld. Diese Änderung erzeugt eine Spannung, die der Stromänderung entgegenwirkt – das nennt man Selbstinduktion.

Uind = - L · dI/dt

Uind = induzierte Spannung (Volt), L = Induktivität (Henry), dI/dt = zeitliche Änderung des Stroms (Ampere pro Sekunde)

Berechnung der Induktivität einer Spule

Die Induktivität einer Spule gibt an, wie stark sie ein Magnetfeld aufbauen kann, wenn Strom fließt. Sie hängt von mehreren Faktoren ab: der Anzahl der Windungen, dem Material des Kerns, der Länge und dem Querschnitt der Spule.

Induktivität - Spule

Für eine lange Zylinderspule gilt:

L = μ0 · μr · (N² · A) / l
  • μ0: magnetische Feldkonstante
  • μr: relative Permeabilität des Kernmaterials
  • N: Windungszahl
  • A: Querschnittsfläche der Spule (m²)
  • l: Länge der Spule (m)

Kurz gesagt:

Viele Windungen + großer Querschnitt + magnetischer Kern = hoher Wert für L
Wenige Windungen + Luftkern = niedriger Wert für L

Induktiver Blindwiderstand

Im Wechselstromkreis wirkt die Induktivität als Widerstand gegen Stromänderungen:

XL = 2πfL

XL = induktiver Blindwiderstand (Ohm), f = Frequenz (Hertz), L = Induktivität (Henry)

Typische Anwendungen von Induktivitäten

  • Transformatoren – Energieübertragung durch Induktion
  • Filter – Unterdrückung von Hochfrequenzanteilen
  • Energiespeicherung – in Netzteilen und Motorsteuerungen
  • Sensorik – induktive Näherungsschalter

Spulentypen – Eigenschaften und Anwendungen

Spulen sind wichtige Bauteile in der Elektronik. Je nach Aufbau und Material unterscheiden sich ihre Eigenschaften und Einsatzbereiche. Hier eine Übersicht für Elektronikentwickler:

SpulentypMerkmaleEigenschaftenTypische Anwendungen
LuftspuleKeine magnetischen Kerne, nur DrahtwicklungenGeringe Induktivität, keine KernverlusteHochfrequenztechnik, Radios, Filter
EisenkernspuleKern aus Eisen oder BlechpaketenHohe Induktivität, geeignet für NetzfrequenzTransformatoren, Drosseln in Netzteilen
FerritkernspuleKern aus FerritmaterialIdeal für Hochfrequenz, geringe VerlusteSchaltnetzteile, HF-Filter, Funktechnik
DrosselspuleOft mit Luftspalt im KernHohe Induktivität, StromglättungNetzteile, Störungsfilter
SchwingkreisspulePräzise, oft einstellbarFür LC-SchwingkreiseRadios, Oszillatoren, Frequenzfilter
SpezialformenFlachspulen, Ringkernspulen, VariometerEffiziente Magnetkreise, kompakte BauformLeiterplatten, HF-Technik, Regelkreise
Synonyme:
Spule
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Induktivität einfach erklärt!

Induktivität - Spule
Induktivität ist die Fähigkeit eines Leiters, ein Magnetfeld aufzubauen und Energie darin zu speichern.
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